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Hölzer

Die Hölzer für den Bau meiner Instrumente stammen ausschließlich aus meiner Region. Ich kaufe es bei regionalen Holzhändlern und Sägewerken. Einzige Ausnahmen sind rote Akazie und Olive, die in Südeuropa kaufe und der amerikanische Nussbaum, den ich aus Canada beziehe. Als Klangholz oder Tonholz wird Holz bezeichnet, dass gute Schwingungseigenschaften hat und dadurch gut für den Bau von Saiten- und anderen Musikinstrumenten geeignet ist. Dabei spielen die Faserlänge, Biegsamkeit und die Härte eine entscheidende Rolle. Natürlich sind auch die optischen Eigenschaften wichtig. Das besonders schöne und begehrte Riegelholz entsteht, wenn ein Baum während seines Wachstums viel Wind ausgesetzt ist. Das geschieht besonders bei solitär stehenden Bäumen. Der Baum bildet dann quer zur Wuchsrichtung eine Art harte Keile mit weichen Phasen dazwischen. Das hilft ihm stabil und trotzdem elastisch zu bleiben und schützt ihn vor Windbruch. Sogenanntes wolkiges oder wimmerwüchsiges Holz entsteht durch den gleichen Effekt. Riegelholz finden wir vor allem bei Ahorn, Esche, Birke und Birne. Aber auch Nussbaum, Kirsche, Erle und Eiche können Riegel bilden.

Ahorn (Acer pseudoplatanus und Acer platanoides)
Dichte: ca. 530-790 kg/m³

Berg- und Spitzahorn haben ein helles, feinporiges und homogen strukturiertes Holz. Es ist hart und schwingt sehr gut. Deshalb ist es der Klassiker für den Bau von Hälsen. Spitzahorn bildet etwas dunkleres Spätholz und zeigt deshalb eine stärkere Maserung als der Bergahorn. Der Riegelahorn ist ein besonders schönes aber kostspieliges Holz für Decken und Hälse.

Birke (Betula pendula und Betula pubescens)
Dichte: 650-800kg/m³

Die bei uns heimischen Birkenarten haben ein feinporiges Holz mit einer glatten, seidig glänzenden Oberfläche. Die Farbe ist gelblich bis weiß, dicke Stämme können einen hell- bis dunkelbraunem Kern haben.
Ich verwende Birkenholz vor allem für den Bau von Gitarren- und Bassbodys.
Es hat eine sehr schnelle Ansprache in der Resonanz und macht einen lauten und knurrigen Ton. Meine Lapsteel-Gitarren werden ausschließlich aus Birke-Einteilern hergestellt.

Birke

Birnbaum (Pyrus communis)
Dichte: 650-800 kg/m³

Das Holz des Birnbaums hat eine helle, rosa bis rötliche Farbe. Es ist sehr homogen, Jahresringe sind meist kaum zu erkennen. Splint und Kern sind im trockenen Zustand farblich nicht zu unterschieden, bei älteren Bäumen kann es aber zur Ausbildung eines braunvioletten Kerns kommen. Birnenholz ist sehr hart. Es hat ähnliche klangliche Eigenschaften wie Ahorn. Ich verwende es vor allem zur Herstellung von Griffbrettern und Hälsen.
Aus dem sehr seltenen, geriegelten und wimmerwüchsigen Birnbaum stelle ich Aufleimer für E-Gitarren und Böden und Zargen für akustische Instrumente her.

Eiche (Quercus rubor und Quercus petraea)
Dichte: ca. 650-760 kg/m³

Ich verwende ausschließlich Holz der beiden in Europa heimischen Stieleiche und Traubeneiche. Aus Eichenholz werden vor allem Griffbretter hergestellt. Ich bedampfe das Holz dafür mit Ammoniak, wodurch es sich tief dunkelbraun färbt und an Härte zunimmt. Dieser Prozess wird verwirrenderweise als „Räuchern“ bezeichnet. Das Kernholz der Eiche ist in seinen Eigenschaften mit Riopalisander vergleichbar. Es ließe sich auch für den Bau von Hälsen und Bodys verwenden, ist aber wegen der Assoziation mit deutschen rustikalen Schrankwänden und Kommoden eher verpönt.

Erle (Alnus glutinosa)
Dichte: 420-520 kg/m³

Erlenholz ist überwiegend blass gelblich bis rötlichbraun gefärbt. Das Holz der Schwarzerle kann dabei wesentlich intensiver rötlich gefärbt sein als das der Roterle. Jahresringe sind meist nur schwer erkennbar, weshalb ich das Holz der regionalen Schwarzerle auch gern als „Göttinger Mahagonie“ bezeichne. Erlenholz ist relativ leicht und weich, wobei die mitteleuropäische Schwarzerle etwas härter und schwerer als die nordamerikanische Roterle ist.
Erlenholz ist ein Klassiker für den Bau von Bodys. Es macht einen warmen bassreichen und ausgewogenen Ton. Vor allem wenn der Korpus aus einem Stück besteht, ist der Klang von Gitarre oder Bass besonders gut.

Schwarzerle

Esche (Fraxinus excelsior)
Dichte: 650-840 kg/m³

Das langfaserige Eschenholz ist sehr hart, schwer und elastisch. Deshalb wird es gern als Holz für Stiele von Spaten, Schaufeln und anderen Werkzeugen verwendet. Manchmal besitzt sie einen rötlichen bis dunkelbraunen Kern, weshalb sie dann als Kernesche bezeichnet wird.
Wegen seiner auffälligen Maserung verwende ich Eschenholz zur Herstellung von Bodys, Decken und Hälsen besonders das seltene Holz der Riegelesche eignet sich hierfür besonders gut.

Fichte (Picea abies)
Dichte: ca. 430-480 kg/m³

Die Fichte hat gradfaseriges, gelblich weißes und matt glänzendes Holz, das unter Lichteinfluss gelblichbraun nachdunkelt. Fichtenholz eignet sich hervorragend für die Herstellung von Decken akustischer Instrumente.
Hierfür werden vor allem die langsam wachsenden Fichten der Alpenhochlagen verwendet, deren Holz mit seinen schmalen Jahresringen besonders gute Schwingungseigenschaften hat.

Fichte

Hainbuche (Carpinus betulus)
Dichte: ca. 800-860 kg/m³

Das Holz der Hainbuche ist neben der Zwetschge das schwerste und härteste Holz, das in Europa natürlich vorkommt. Es wird deshalb auch Eisenholz oder Steinbuche genannt. Das Holz ist über den ganzen Querschnitt gelblichweiß bis hellgrau, Jahresringe sind nur schwach ausgebildet und oft leicht wellig. Das Holz der Hainbuche eignet sich für die Herstellung von Griffbrettern und Brücken Da sich das Holz gut biegen lässt, stelle ich daraus auch Zargen und Böden für akustische Instrumente her. 

Hainbuche

Holunder (Sambucus nigra)
Dichte: 700-850 kg/m³

Das Holz des schwarzen Holunders ist sehr hart, feinporig und ebenmäßig.
Da es selten Stämme über 15 cm Durchmesser gibt, lassen sich leider nur Griffbretter daraus herstellen.

Holunder

Kirschbaum (Prunus avium)
Dichte: ca. 600-700 kg/m³

Das Holz des europäischen Kirschbaums ist feinporig und gleichmäßig strukturiert. Es hat eine gelblichbraune bis rotbraune Farbe. Kirschholz hat sehr gute Schwingungseigenschaften. Es eignet sich daher für den Bau von Hälsen, Bodys und für Böden und Zargen akustischer Instrumente. 

Kirschbaum

Nussbaum (Juglans regia und Juglans negra)
Dichte: 590-660 kg/m³

Die Walnuss ist in Europa und Nordamerika beheimatet, Das Kernholz des Nussbaums ist braun bis rötlichbraun gefärbt mit unterschiedlich starker, fast schwarzer Streifung, wobei das Holz des amerikanischen Nussbaums etwas dunkler und gleichmäßiger gefärbt ist als bei seinen europäischen Verwandten. Nussbaum hat gute klangliche Eigenschaften und eignet für den Bau von Decken, Bodys und Hälsen. Auch Zargen und Böden für akustische Instrumente lassen sich aus Nussbaum herstellen. Für die Herstellung von Griffbrettern ist das Holz meines Erachtens etwas zu weich.

Nussbaum

Red Cedar, Riesenlebensbaum (Thuja plicata)
Dichte: 380-460 kg/m³

Der Riesenlebensbaum stammt ursprünglich aus dem Norden Nordamerikas, Canada und Alaska. Es wird aber seit mehr als 150 Jahren auch bei uns als Wald- und Parkbaum angepflanzt. Das Holz wird unter dem Namen Red Cedar gehandelt. Wahrscheinlich leitet sich dieser Name von dem intensiven Geruch des frischen Holzes ab, der stark an den Geruch von Zedernholz erinnert. Das Kernholz ist gelblich braun bis rotbraun gefärbt und dunkelt im Licht intensiv nach. Die Jahresringe sind deutlich erkennbar durch den ausgeprägten Kontrast zwischen hellerem Frühund dunklerem Spätholz. Das leichte Holz des Riesenlebensbaums. eignet sich sehr gut für den Bau von Decken akustischer Instrumente.

Red Cedar

Robinie (Robinia pseudoacacia)
Dichte: 760-830 kg/m³

Die Robinie stammt ursprünglich aus Nordamerika, wird aber in Europa in vielerorts als Park- und Waldbaum angepflanzt. Das gelbgrünen bis olivbraunen Robinienholz ist extrem schwer und hart und hat einen seidigen Glanz. Aus diesem Grund eignet es sich sehr gut zur Herstellung von Griffbrettern. Hierfür wird auch das hitzebehandelte („geräucherte“) Holz verwendet, dass eine dunkelbraune Farbe hat.

Robinie

Rote Akazie (Sesbania punicea)
Dichte: 750-850 kg/m³

Die rote Akazie stammt ursprünglich aus den tropischen Regionen Südamerikas, wird aber seit Jahrhunderten in Südeuropa als Straßen- und Parkbaum angepflanzt. Das Holz ist sehr hart und ähnlich rötlich gefärbt wie einige Palisanderarten (Rosewood). Ich verwende das Holz zur Herstellung von Griffbrettern und Brücken.

Rote Akazie

Zwetschge
Dichte: 700-890 kg/m³

Das Kernholz der Zwetschge ist rotbraun bis violett und nimmt mit dem Alter an Dunkelheit zu. Der schmale Splint ist gelblich hell. Leider sind nur selten Stämme mit einem Durchmesser über 20 cm zu bekommen. Das Holz ist extrem hart und feinporig. Es eignet sich hervorragend zur Herstellung von Griffbrettern und Brücken.

Zwetschge